Der Doc auf Fortbildungsreise

BITTE BEACHTEN SIE

Ich habe einige außergewöhnliche Behandlungsansätze, die sich nicht in Büchern wiederfinden. Diese sind meist konsequent weitergedachte schulmedizinische Betrachtungsweisen. Um mich und meine Arbeit besser kennenzulernen, stelle ich diese hier dar. Ich diskutiere diese gerne mit Ihnen und stelle etwas pointiert dar, um zum Austausch anzuregen. Dieser Blog ist weder Ausbildung, noch zum Nachahmen gedacht und ersetzt keine ärztliche Beratung oder Therapie. Aber vielleicht lachen Sie. Und dann vielleicht doch.

Hallo Freunde, der Doc und die beste Ehefrau von allen waren acht Tage in Potsdam auf Fortbildung. Von 9 Uhr bis spät in den Abend. Anfangs dachte ich noch, ich könnte vielleicht die Gegend erkunden, aber weit gefehlt. Zweimal habe ich immerhin einen kleinen Spaziergang ums Seminarhotel geschafft, das war es aber schon.

Obwohl es sehr ins Detail von Stoffwechselvorgängen ging, möchte ich doch die ein oder andere Information mit Euch teilen. Wer es noch nicht weiß: Funktionelle Medizin schaut die biologischen Ursachen einer Erkrankung an. Laut Wikipedia bringt funktionelle Medizin Arzt und Patient in eine therapeutische Partnerschaft. Jetzt wundere ich mich grad. Sollte das nicht immer so sein? Zusammengefasst mache ich genau das, was ich im Studium immer gehasst habe: Biochemische Stoffwechselwege auswendig lernen! Es gibt nichts Langweiligeres. Kein Wunder, dass man als Arzt lieber lernen möchte, bei welcher Erkrankung man welches Medikament gibt und nicht, wo dieses Medikament im Körper wirkt und was dadurch verändert wird. Das ist nämlich kompliziert! Da braucht man sehr lange für. Von morgens bis abends. In Potsdam!

Die Laugenstange, die ich meinem Sohn morgens gerne gebe, damit er den Tag nicht gleich mit süßen Cornflakes beginnt, hat offensichtlich mehr Zuckergehalt als ein Lolli. Sagt die Ernährungsexpertin. Ist allerdings die gleiche Expertin, die mir zur Darmsanierung neuerdings Aloe vera Saft und Regulat von Dr. Niedermaier empfiehlt. Hab ich natürlich gleich zum Testen bestellt. Aloe vera Saft ist wohl das Furchtbarste, was man so trinken kann. In der Wüste verdursten oder Aloe vera auspressen ist echt eine schwere Entscheidung. Bei Regulat lässt man wohl irgend dein Obstkompott lange stehen, bis er gärt oder fermentiert und jede Menge Bakterien drin wuchern. Um den Geschmack zu beschreiben, kann ich nur sagen: Das Aloe vera war echt lecker dagegen! Wehe, das hilft nicht.

Insgesamt hat sich die Betrachtung von Ernährung seit meinem Studium echt gewandelt. Früher hat man Fette verteufelt, heute sind sie sehr wichtig. Eier gingen damals gar nicht, heute sind sie fast das einzige, was man bedenkenlos essen kann. Milch ist vom wichtigen Bestandteil eines jeden Frühstücks in die Bäh Ecke zum Zucker gewandert. Homogenisierung zerstört die Mikroarchitektur der Milch, Vitalstoffe stehen nicht mehr zur Verfügung, sondern bilden entzündungsfördernde, allergieauslösende Stoffe. Früher waren Obst und Gemüse nicht so wichtig wie Brot, heute ist Gemüse das Wichtigste, Weißbrot der Teufel und Obst hat Fruchtzucker und längst nicht so viele Vitamine, wie man hoffte. 1985hat man in einer Banane 330 mg B6 gefunden, 2002 noch 18 mg. In einer Erdbeere waren 1985 60 mg Vitamin C und 2002 noch 8 mg drin. Leider sieht es beim Gemüse nicht viel besser aus: Brokkoli hatte103 mg Calcium und 2002 noch 28 mg. Heute, 20 Jahre später, werden die Zahlen nicht besser aussehen. In den 90er Jahren habe ich im Studium noch gelernt, dass man durch normale Ernährung alle Vitamine bekommt, die man braucht. War damals schon gelogen, aber heutzutage sieht es noch viel schlimmer aus. Mit jeder Stunde des Seminars habe ich mich mehr gefragt, was man denn überhaupt noch essen darf. Ohne Fleisch ist es schwer auf Eisen und B Vitamine zu kommen. Es geht aber hauptsächlich um die Haltung von Tieren und womit man sie ernährt. Klingt ja auch irgendwie logisch. Bei Ernährung mit frischem Gras wird Omega 3 gebildet, sonst nicht. Ich als Tierfreund sehe das nochmal anders, aber hier geht es ja um Ernährung.

Ihr kennt meine Neigung zum Selbstversuch. Daher habe ich 14 Tage im Urlaub versucht, mich nuroptimal zu ernähren. Meist war das eine Bowle mit Salat, eingelegtem Rot- oder Weißkraut wegen desDarm, Gemüse, Nüsse und Thunfisch. Darüber ein sehr gutes Leinöl. Da ich mich seit Jahren mit Leinölals Butterersatz ernähre, war ich sehr erstaunt, dass es meist gar nicht in hochwertige Omega 3 Fette (EPA, DHA) im Körper umgewandelt wird. Nur zu 10 %. Seitdem schmiert sich der Doc veganes Omega 3 Öl aufs Brot. Auch kein Vergnügen! Nach dem Urlaub habe ich meine Blutwerte analysiert und sieheda: Massive Quecksilber und leichte Arsen Vergiftung! Thunfisch ist der am stärksten mitSchwermetallen belastete Fisch. Das hat ja wieder super funktioniert. Jetzt kann ich schauen, wie ich diewieder loswerde.

Kleiner Lichtblick am Rande: Kaffee ist erstaunlich gesund. Alle guten und schlechten Effekte zusammenführen doch zu einer Verminderung der Sterblichkeit! Fette sind wichtig und sollten auf gar keinen Fallgegen Zucker ausgetauscht werden, wie bei vielen fettarmen Produkten. Immerhin!

Fleisch ist nicht automatisch schlecht, es geht wirklich um die Haltung. Wir müssen hier unbedingt einpaar Jahre zurückdrehen! Und vegan ist nicht automatisch gut. Unternehmen wittern hier einen riesigenMarkt und panschen da Zeugs zusammen, da müsst Ihr unbedingt auf die Inhaltsstoffe achten!

Wenn ich für mich aus dem ganzen Thema etwas Positives herausziehen möchte: Es gibt viele Möglichkeiten, das Leben positiv zu beeinflussen. Ernährung ist die schwerste davon. Ich versuche mich von Zucker und Weißmehl fernzuhalten, ebenso billigem Fleisch und Hafermilch schmeckt echt lecker! Dann messe ich alle halbe Jahr meine Vitamine und Mineralien und kann so sicher sein, dass meine Speicher voll aufgeladen sind. Denn letztlich geht es doch darum, was in meinen Zellen drin ist. Nicht, was ich glaube, hineinzutun. Und mit der freigewordenen Zeit mache ich Yoga. Da staunt Ihr, was? Wir sind drangeblieben, wer hätte das gedacht!

Auf dem Seminar meinte jemand, Katzenfutter wäre hochwertiger, weil die sich nicht verarschen lassen! Neulich meinte die beste Ehefrau von allen, ich sollte die Katze nicht am Tisch mit meinem Essen füttern. Füttern? Ich wollte nur tauschen!

Das war es auch schon wieder von Doc Wassmuth auf Reisen. Denkt dran, wir sind jeden Tag ein besserer Mensch als gestern. Ernährung bringt uns dabei nicht so weit nach vorne, wie ich immer dachte.