Yoga, Meditation und Heißgetränke

Hallo Freunde,
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in der ganzheitlichen Psychotherapie geht es im ersten Abschnitt um die Wiederherstellung des körperlichen Gleichgewichtes. Wir machen viele Untersuchungen, behandeln alle Defizite im Kopf, Körper, Darm und neuerdings auch in den Genen. Im zweiten Teil geht es um die Analyse von Kraftverbrauch zu Regeneration, damit dauerhaft mehr Energie in unsere Systeme kommt. Im dritten Teil geht es um die Analyse der Persönlichkeit, damit nicht immer die gleichen Regeln oder Glaubenssätze im Alltag zu den gleichen Verhaltensmustern führen, die immer auf die gleiche Weise den Körper schädigen.
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Der zweite Teil sollte bei all dem am leichtesten sein. Wohin geht die Kraft im Alltag und wie können wir das verhindern? Nach einer genauen Analyse der typischen Woche mit allen Aktivitäten haben wir einen guten Eindruck, wo Kraft regeneriert und wo sie verbraucht wird. Der Klassiker besteht darin, dass wir gezwungen sind, immer mehr zu arbeiten und die Zeit dafür von unserer Regeneration abzwacken. Also weniger Sport machen, weniger schlafen oder keine Pausen mehr einhalten.

Im therapeutischen Alltag ist der zweite Teil oft am schwersten, da die Patienten das meiste alleine machen müssen. Die Kasse mag keine praktischen Übungen während der Therapie, weder beim Vormachen von Sportübungen, Ernährungsberatung oder Entspannungsübungen. In jeder Antwort auf einen Therapieantrag, den ich für Euch schreibe, schreibt mir der Gutachter, wehe Sie machen die Entspannung während der Stunde! Dann komm ich vorbei und dann setzt es was. Ok, den letzten Teil denke ich mir dazu. Aber ich überlege wirklich, was der dann macht, wenn er es herausbekommt.

Also suche ich Kooperationspartner, die in meinem Namen mit Euch all die Übungen machen, die wir nicht machen dürfen, damit ich nicht geschimpft bekomme. Dazu war ich dieses schöne Wochenende im Lebensgarten in Steyerberg und habe mit Ann-Kathrin und Tim Hofmann von YogaLife Hannover und Ganzheitlich Hofmann vier schöne Tage voller Meditation verbracht.

Highlight für mich war die Wim Hof Atmung am ersten Tag. Der „Eismann“ kann unglaublich tiefe Temperaturen aushalten. Er schafft es, unglaublich leistungsfähige Mitochondrien in seinen Zellen zu haben. Robert Barring sagt immer, der Kern der funktionellen Medizin besteht darin, die Mitochondrien zu optimieren. Diese versorgen alle Zellen des Körpers mit Energie. In guten Zeiten interessiert es den Körper wenig, ob die funktionieren oder nicht. Wie bei meinem Auto. Luftdruck oder Öl ist mir im Alltag ziemlich egal. Aber vor einer Urlaubsreise, zum Beispiel nach Steyerberg, wird alles genau gecheckt. Wenn der Körper also in eine Notsituation kommt, optimiert er seine Mitochondrien. Das macht er zum Beispiel bei Kälteeinbruch. Das erklärt den Effekt der Sauna oder des Eisbades. Alle Long Covid Patienten müssen das bei mir machen. Bei Hunger kann es sich der Körper nicht mehr erlauben, zu wenig Energie zu produzieren. Daher hat man das Dinner Cancelling erfunden. Bei Hunden macht man das auch. Die leben länger, wenn sie einmal in der Woche nicht gefüttert werden.

Die dritte Möglichkeit ist Sauerstoffmangel. Auch hier werden Mitochondrien regeneriert. Wir brauchen dafür teure IHHT Höhentrainingsgeräte. Hab ich Euch in einem der letzten Blogs vorgestellt. Und an dieser Stelle kommt Wim und sagt, wenn Ihr Euren Sauerstoff im Blut vermindern wollt, haltet doch einfach die Luft an! Einfach und genial, ganz nach meinem Geschmack. 30 Mal schnell atmen, Luft anhalten. Dann einmal atmen, wenn es nicht mehr geht und wieder anhalten. Sauerstoff geht auf 80% runter im Blut, zack!

Aber auch andere großartige Techniken wurden mir hier beigebracht: Zitter-Yoga! Ich dachte, das sei Yoga, das von österreichischen Musikinstrumenten begleitet wird. Ha! Man bringt Muskeln zum Zittern und fühlt sich hinterher gelöst. Stress schaltet den Körper auf Kampfmodus um, Zucker wird abgebaut, oft aus Aminosäuren, die uns später fehlen. Über das Blut kommt der Zucker in die Muskeln, um auch morgen wieder kraftvoll zuschlagen zu können. Leider kämpfen wir nicht, daher richtet der unverbrauchte Zucker im Muskel Schaden an. Das wissen wir von jedem Diabetiker: Nervenschmerzen, Muskelzuckungen und unruhige Beine. Das Zittern im Schockzustand kommt, weil der Körper den Zucker verbrennen will. Und dieses wird beim Zitter Yoga simuliert. Sehr interessanter Effekt.

Nach einer Kakao Zeremonie und vertieften Atmung bekamen einige von uns tiefere Einblicke in ihr Unbewusstes. Ich bekam auch etwas, nämlich die Wut, weil es nicht klappen wollte. Nächstes Mal brauch ich da was Härteres! Malzbier oder so. Durch die Atmung und das abgeatmete CO2 wird über eine komplizierte Formel, mit der ich im dritten Semester gequält wurde, der pH Wert des Blutes verändert. Es kommt zu Krämpfen und einer Beeinflussung des Gehirns wie durch jede andere schädigende Substanz. In so einem Zustand kann man alles sehen, sogar sein Unbewusstes.

Und so ging es mit vielen Yoga und Meditationsübungen durch ein verlängertes Wochenende. Alle Übungen hatten nur ein Ziel: Uns dabei zu helfen selbst zu entscheiden, was in unserem Kopf abläuft. Ist in unserer Therapie immer der schwierigste Teil. Aber wenn wir nicht entscheiden, was wir denken, wer dann?

Wenn ich die beiden überreden kann, einen Nachmittag bei uns in Hannover zu verbringen, lade ich alle von Euch gerne dazu ein. Geht aufs Haus. Genau wie mein erster Abschlag beim Golfturnier letzte Woche. Ich bin mal gespannt, was Ihr alles so seht, wenn Ihr Kakao trinkt.

Bis zum nächsten Mal
Euer DocWassmuth