Paarchip – Das kurze Spiel zu zweit – Der Chip neu durchdacht

BITTE BEACHTEN SIE

Ich habe einige außergewöhnliche Behandlungsansätze, die sich nicht in Büchern wiederfinden. Diese sind meist konsequent weitergedachte schulmedizinische Betrachtungsweisen. Um mich und meine Arbeit besser kennenzulernen, stelle ich diese hier dar. Ich diskutiere diese gerne mit Ihnen und stelle etwas pointiert dar, um zum Austausch anzuregen. Dieser Blog ist weder Ausbildung, noch zum Nachahmen gedacht und ersetzt keine ärztliche Beratung oder Therapie. Aber vielleicht lachen Sie. Und dann vielleicht doch.

Die meisten Golfer haben genau wie ich feste Regeln beim Chip gelernt:1. Den Ball schön weit nach hinten im Stand.

2. Die Hände schön nach vorne.

3. Ordentlich von oben auf den Ball drauf.

4. Die Bewegung ohne Handgelenke aus der Schulter.

Ich habe auch noch gelernt, dass man richtig in den Boden hacken soll, weil man ja eh in den Boden kommt, da kann man das gleich mit einplanen. All das glauben wir als Anfänger und für jede Regeln gibt es auch die ein oder andere Begründung. Den Ball hinten im Stand ermöglicht ein Treffmoment von oben. Falls der Ball tief im Rough liegt, was für den Chip nicht unüblich ist, kommt man so von oben besser an den Grashalmen vorbei. Deswegen auch von oben auf den Ball einhacken. Ohne Handgelenke ist sinnvoll, damit man Handgelenke und Ellenbogen als Fehlerquelle eliminiert. Klingt alles sinnvoll, also spielen wir die nächsten 30 Jahre damit.

Machen wir doch das, was ich am liebsten mache. Hinterfragen wir. Das Wichtigste ist es, Schläge einfacher zu machen und so Fehler unwahrscheinlicher zu machen. Wenn ich mit Geschwindigkeit und der Schlägerkante voraus an den Ball komme, habe ich nur eine ganz kleine Fehlertoleranz. 3 Milimeter zu weit hinten und ich haue fett in den Boden, etwas zu weit vorne und ich schlage den Ball getoppt in das Gras hinein. Das andere Extrem wäre, direkt flach von hinten an den Ball zu kommen. Zu weit hinten oder vorne gibt es hier nicht. Ich kann immer noch zu tief oder zu hoch schlagen, würde dabei das Gras aber nur streifen oder sogar davon abprallen. Es sei denn, ich verwende Regel 2 und nehme die Hände ordentlich weit nach vorne. Dann eliminiere ich den Bounce des Schlägers, also die Unterfläche, und grabe mich mit der Kante des Schlägers im Extremfall in den Boden. Der Bounce ist eine breite Fläche, die genau das verhindern soll. Und die nehmen wir mit Regel 2 aus dem Spiel, machen es uns also unnötig schwer.

Deswegen nehmen wir den Ball in die Mitte zwischen beide Füße. Dort ist der Bogen des Schlägers am flachsten und selbst wenn wir zu tief treffen, können wir nicht in den Boden eindringen. Die Hände nehmen wir nur minimal nach vorne, so dass der Schläger in der Ansprechpunkt noch schön auf dem Bounce (dt.:Abprallen) liegt. Weil wir die Hände nicht nach vorne nehmen, kann es sein, dass unser geliebtes Lobwedge mit 62 Grad möglicherweise zu steil ist. Die gute Nachricht dabei ist: Sie haben noch viele andere Schläger im Bag, die viel weniger steil sind und damit viel sicherer sind. Je steiler, desto höher die Chance, dass der Ball über den Schläger hinweggleitet, insbesondere, wenn Gras zwischen Ball und Schläger ist. Je flacher, desto weniger weit springt der Ball und rollt mehr. Damit ähnelt er mehr dem Putter, der unser sicherster Schläger ist. Besser schlecht geputtet als gut gechippt gilt auch hier. Was machen wir aber, wenn der Ball tatsächlich tief im Gras liegt und wir früher immer von oben draufgehackt haben? Abgesehen davon, dass dieser Hack mehr ein Glücksschuss war, als alles andere. Was würden Sie machen, wenn der Ball an der Grünkante im Rough liegt, Sie die paar Zentimeter aber dennoch putten wollen? Sie würden etwas fester schlagen, um den das Abbremsen durch das Gras auszugleichen. Ich würde das jedenfalls machen. Hier beim Chip genauso: Ist der Ball halb bedeckt, geben Sie 50% mehr Dampf, ist er vollständig bedeckt, 100% mehr. Ich könnte jetzt noch die Wuchsrichtung zum Ziel oder zum Schläger berücksichtigen, aber ich denke, Sie werden beim ersten Testlauf merken, worauf es ankommt.

Noch zwei Tipps:

Genau wie beim Eisenschlag kippen wir die Schultern nach rechts. Die Kreisbahn, in der der Schläger auf den Boden trifft, flacht sich dadurch ab und der Schläger trifft weniger von oben auf den Boden als von hinten und gleitet über den Boden rüber. Damit verringern wir weiter die Wahrscheinlichkeit eines schlechten Schlages.

Für einen guten Schlag brauchen wir zwei Konstanten: Eine genaue Geschwindigkeit und ein sauberes Treffen des Balles. Versuchen Sie daher einmal meine Lieblingsmethode: Frei schwingende Arme können in alle Richtungen auch frei am Ball vorbei schwingen. Stemmen Sie die Ellenbogen in den Unterkörper und bewegen Sie den Schläger durch Rotation des Körpers. Sie schließen den gesamten Oberkörper als Fehlerquelle aus, treffen den Ball sicher, weil nichts schwingt und können ähnlich dem Putten sehr genau die Geschwindigkeit dosieren. Fühlt sich ungewohnt an. Aber schließlich wollen wir hier auch mal was Neues machen, oder?

Sagen Sie mir, welche Erfahrungen Sie damit gemacht haben. Wenn es Ihnen nicht gefällt, kann ich die Idee immer noch Bryson verkaufen. Der probiert alles aus.